Hersteller: Trumpeter
Artikel-Nr: 07178
Maßstab: 1/72
Besprechung von Stefan Szymanski im August 2024
Bei der 2K11 Krug handelt es sich um einen sowjetischen mobilen Flugabwehrpanzer, der mit zwei zweistufigen Flugabwehrraketen des Typs 3M8 und deren Modifikationen ausgestattet war.
Dieses Gerät ist ein typisches Kind des Kalten Kriegs. So erfolgte 1967 die Einführung in die sowjetische Armee, wobei im späteren Verlauf die NVA und andere Armeen des Warschauer Pakts folgten. Bei einer Geschwindigkeit von Mach 4 verfügten die Raketen bei einer Dienstgipfelhöhe von 24.500 Metern über eine Reichweite von knapp 50 Kilometern.
Schon in den späten 80iger Jahren, also kurz vor dem Fall der Mauer, galt das System als veraltet. Dies war auf die geringe Zielgenauigkeit der Flugkörper, sowie der leichten Bekämpfbarkeit der dafür zuständigen Radarstationen zurückzuführen. So wurde die 2K11 in der Sowjetarmee auch durch das S-300W-System ersetzt.
Trumpeter ist immer wieder für Überraschungen gut. Zum einen, da man wie auch hier mit interessanten Kit-Veröffentlichungen rechnen kann, zum anderen, da diese Kits von der Qualität auch immer wieder von „sehr gut“ bis „sehr einfach strukturiert“ schwanken. Dies trifft zum Teil auch auf diesen Bausatz zu.
Der Bausatz setzt sich aus drei Spritzlingen, zwei Kettenlaufwerken, Ober- und Unterwanne, sowie des Lastarms für die Flugkörper zusammen.
Auf dem ersten Blick können alle Bauteile durch eine scharfe und gute Detaillierung punkten. Typisch für Trumpeter, lassen sich sämtliche Luken des Gefährt nur im geschlossen Zustand darstellen. Während viele Details sehr schön wiedergegeben sind, überraschen negativ die doch sehr einfach ausgeführten Frontscheinwerfer. Hier ist definitiv Eigenarbeit gefragt, um ein einigermaßen besseres Gesamtbild des Modells zu erzielen.
Die Kettensegmente sind zwar auch etwas einfacher gehalten, versprechen aber durch die Ausführung als jeweils ein Bauteil eine sehr einfache Montage. Hier überwiegt also der positive Aspekt der einfacheren Montage.
Als positiv muss man auch die Spritzausführung der beiden Flugkörper betrachten. Anstatt in typisch halbseitiger Rumpfteilung, die immer Schleifarbeiten versprechen, sind diese einteilig ausgeführt. Dies kann man nur als sehr lobenswert bezeichnen.
Die beiliegende Bauanleitung setzt sich aus fünf überschaubaren Bauschritten zusammen, lassen keine Fragen offen und dürften auch den Anfänger vor keinerlei Probleme stellen.
Der sauber gedruckte Decalbogen lässt drei Varianten des 2K11 zu, die sich jeweils auf unbekannte Einheiten der Sowjetarmee, der NVA und CSSR beziehen. Die meisten Decals beziehen sich dabei aber auf die diversen Kennzeichnungen und Warnhinweise der Trägerraketen.
Zusammenfassend scheint es sich hier um ein interessantes und gelungenes Modell zu handeln. Die gut durchdachten Bauteile und deren Anordnung versprechen einen schnellen und unkomplizierten Zusammenbau. Dies geht natürlich auf Kosten einiger Detaillierungen. Wer hier also mehr will, muss auch bereit sein, ein wenig mehr Arbeit zu investieren. Wie man aber auch an die Sache heran geht, man erhält letztendlich ein imposantes Ungetüm aus Zeiten des Kalten Kriegs, welches allein durch die dominante Optik für Auffallen sorgen sollte.
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